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Am Puls der Zeit - 1. Musikschullehrendentag wird zum großen Erfolg

Wie sieht das Berufsbild des Musikschullehrenden der Zukunft, wie der Musikschulunterricht aus, wie motiviert man die Generationen Z und Alpha für musische Bildung, wie vermittelt man ihnen Ressilienz und Zuversicht in einer krisengebeutelten Welt? All diese Themen standen im Mittelpunkt des 1. Musikschullehrendentags, den das Musik & Kunst Schulen Management an der Universität für Weiterbildung in Krems ausrichetete.  Die ausgewählten Schwerpunkten sprachen die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen der niederösterreichischen Musikschullehrkräfte an und zeigten dass das MKM NÖ am Puls der Zeit arbeitet. "Hier wurde ein Format geschaffen, das man wirklich braucht, wo man wertvolle Inputs und Anregungen für die tägliche Arbeit bekommt, wo man sich vernetzen kann, Probleme ansprechen kann aber auch Lösungsvorschläge erhält", so die positive Ressonanz der 350 Teilnehmenden aus allen niederösterreichischen Musikschulregionen. 

„Ich bin sehr stolz, dass so viele Musikschulen unser Angebot zum Gedankenaustausch angenommen haben und diese Wertschätzung und Freude bei der Veranstaltung deutlich spürbar waren“, freute sich Tamara Ofenauer-Haas, operative Geschäftsführerin des MKM NÖ. „Die Entwicklung junger Talente in Zeiten der Digitalisierung und des multimedialen Overflows ist eine herausfordernde Aufgabe, die von den 2.200 Lehrenden in ganz Niederösterreich sehr ernstgenommen wird. Events dieser Art helfen uns, gemeinsam gerüstet in eine gute Zukunft zu gehen.“

Wie sich die Musikschulen zukünftig ausrichten müssen, um Kindern optimale Lernerfolge und Begeisterung zu ermöglichen, stand im Zentrum des Vortrags der anerkannten Musikschulpädagogin Kirstin Thielemann .  Studien über die digitalen Welten der Generationen Z (geboren 1997 bis 2012) und Alpha (geboren 2013 bis 2025) zeigen, dass viele junge Menschen über eine vergleichsweise kurze Aufmerksamkeitsspanne verfügen, schneller aufgeben und weniger resilient erscheinen. Sie verfügen aber über eine vielfach höhere Allgemeinbildung, bedingt durch einfachere und ergänzende außerschulische Möglichkeiten, sich in der digitalen Welt Wissen anzueignen. Thielemann sieht zukünftige Schwerpunkte im Live-Erleben von Musikerlebnissen, in Konzerten und im Unterricht. Wesentlich sei die Konzentration auf das Zwischenmenschliche, das Entstehen von Bindung und Vertrauen, aber auch die Integration digitaler Elemente im Unterricht. Musikschulen transformieren sich zu „musikalischen Erlebnisorten“ im positiven Sinne. Kristin Thielemann: „Musikschulen sind weit mehr als eine Freizeitbeschäftigung, denn sie können der Schlüssel zu einer gemeinsamen Identität einer Region sein!“

Der Kinder- und Jugendpsychologe Paul Plener sprach in seinem Impulsreferat über die zunehmenden psychischen Belastungen in der gesamten Bevölkerung, wobei Jugendliche und junge Erwachsene deutlich stärker betroffen sind. Die Krisen häufen sich und auch die sozialen Medien tragen dazu bei, dass vor allem jüngere Menschen psychisch stärker belastet sind. Zielsetzung muss sein, die Widerstandskräfte zu stärken und Hilfen anzubieten. Paul Plener: „Zweieinhalb Monate pro Jahr schauen die Kinder und Jugendlichen in ihr Smartphone. Wir können messen, dass eine Einschränkung der Social Media Zeit zu einer positiven Veränderung der Wahrnehmung des eigenen Körperbildes führt. Musik eignet sich wunderbar als Ressource zur Emotionsregulation, und der Musikunterricht hat eine positive Wirkung auf die Resilienz. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung die Menschen widerstandsfähiger macht.“
Den glanzvollen Abschluss des gelungenen Tages der niederösterreichischen Musik- und Kunstschulen bildete das Konzert des Jugendjazzorchester Niederösterreich featuring „5/8erl in Ehr´n“.

 

Kultur Niederösterreich
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