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Kamingespräch Es geht ums Tun

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„Etwas tun zu dürfen, ist ein Privileg.“ – Eigeninitiative und Rückschläge standen bei einem neuen Kamingespräch in der Alten Schmiede in Schönberg am Kamp im Fokus.

Kultur.Region.Niederösterreich-Holdinggeschäftsführer Martin Lammerhuber eröffnete in Schönberg am Kamp in Niederösterreich ein neues Kamingespräch unter dem Titel „Es geht ums Tun.“  Der Kern des erfolgreichen Tuns liegt laut Sozialforscher Bernd Marin in der Dualität aus Selbstbehauptung auf der einen und lernen auf der anderen Seite. Mit Selbstbehaupten und ohne Lernen würde selbst der Mächtigste ohnmächtig, nur durch beides könne die Zivilgesellschaft funktionieren. Ein empathisches Miteinander sei dabei ebenso unerlässlich wie bedachte Führung und Planung. Moderator Michael Battisti wollte das genauer wissen: Ist die Planung das entscheidende und die Durchführung nebensächlich, oder ist es wichtiger, sich ins Tun zu stürzen, um nicht durch Zögern und Abwägen das Momentum zu verpassen?

Für Erwin Pröll war die Antwort ein klares „Sowohl als auch.“ Am Beginn seiner politischen Karriere stand das klare Ziel, etwas gegen die Benachteiligung seiner Heimatregion zu tun. Das klare Bild, wohin Niederösterreich gehen müsse, hatte Erwin Pröll bereits von Anfang an vor Augen. Als dann die Situation kam, diese Vision umzusetzen ging es um das Tun, ohne Zögern oder Furcht. Denn man müsse Herausforderungen in die Augen schauen und den Mut haben, die Entscheidungen zu treffen, die diese von einem fordern.

Für Maria Wegscheider, die mit ihren Brüdern in dritter Generation das Weingut ihrer Eltern übernommen hat, sind diese Entscheidungen ebenso spontan wie geplant zu treffen. Unternehmungen wie der Neubau des Weinguts mussten acht Jahre geplant werden, bevor man aktiv werden konnte, aber auf der anderen Seite gab es auch große Entscheidungen, die von einem Moment auf den anderen getroffen werden mussten, zum Beispiel der Online-Vertrieb, der angesichts der Covid-Pandemie und des plötzlichen Lockdowns quasi über Nacht aus dem Boden gestampft werden musste, um die Krise zu überwinden und ein Scheitern des Betriebs abzuwenden.

Das Scheitern gehöre laut Erwin Pröll aber zum Erfolg dazu. Die entscheidende Frage sei immer, wie man damit umgehe. Er erinnere sich, als er am Anfang seiner Laufbahn an seinem zweiten Landesparteitag als Landesparteiobmann nur 80 Prozent Zustimmung erhielt. Als erste Reaktion wollte er sofort seinen Rücktritt anbieten. Nach reiflicher Überlegung entschloss er sich statt sich zurückzuziehen, die Gründe für das schlechte Ergebnis zu analysieren, mit der Konsequenz neu anzufangen und die Fehler, die passiert waren, nicht zu wiederholen. Das konnte Maria Wegscheider unterschreiben, die es mit ihren Worten formulierte: „Hinfallen, Krone richten, weitergehen.“ Bernd Marin erinnerte an dieser Stelle an das Mantra des Sozialwissenschaftlers Niklas Luhmann: „Man kann sich nur auf zwei Weisen zur Welt verhalten, entweder etwas leistend oder etwas lernend.“

Die Kamingespräche sind eine Veranstaltungsreihe der Kultur.Region.Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem ORF Niederösterreich. Nachzuhören sind die Kamingespräche am 20. November 2024 ab 21.00 Uhr auf Radio Niederösterreich.

Kultur Niederösterreich
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