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Tristan Horx: „Das Land hat Zukunft und Zukunft wird auf dem Land gemacht“

Frohe Botschaft für regionale Touristiker:innen und Vertreter:innen der Regionalkultur: Der ländliche Raum gewinnt wieder an Bedeutung. Seine ureigene, Natur-nahe Qualität wird dank Trends wie mobiles Arbeiten immer mehr wahrgenommen und wertgeschätzt. Diese optimistische Aussicht in die nahe Zukunft wagte Zukunfts- und Trendforscher Tristan Horx bei seinem Online-Vortrag „Progressive Provinz?“ für die Akademie der Kultur.Region.Niederösterreich.

Im Rahmen der Online-Vortragsreihe „IMPULS Regionalkultur und Tourismus“ für Kultur- und Tourismusverantwortliche in den Gemeinden führte Horx aus, dass regionale Produkte und Bezüge an Wert gewinnen. Die Regionalisierung sei kein Widerspruch oder gar Gegentrend zur Globalisierung, sondern bilde mit dieser eine Synthese: die „Glokalisierung“. „Mit der Welt verbunden sein und trotzdem in der Region leben. Dafür setze ich mich ein.“ Der große Zug in die Großstadt sei ein Effekt der Industrialisierung gewesen, den es nun nicht mehr brauche. „Die hohe Wohnqualität und die Nähe zur Natur locken aufs Land. Die Menschen zieht es wieder in die Region, weil das ihre eigentlichen Bedürfnisse abdeckt.“

Stichworte wie Kohärenz, Entschleunigung, Ver-Räumlichung und „Persönlichung“ wirken der massiven Urbanisierung entgegen. „Das Land hat Zukunft und Zukunft wird auf dem Land gemacht“, betont Tristan Horx. Und: Im Kleinen und Feinen könne man Zukunft gestalten. „Die Region“ sei nicht mehr da, um „die Stadt“ zu ernähren. Als „junger, rebellischer Zukunftforscher“, so Horx selbst, ermutige er Gemeinden, Regionen und Vertreter:innen der regionalen Kulturarbeit, ihr Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten und ihren Wert zu erkennen. Möglich sei dies etwa, indem sich Kommunen etwa auf eine mögliche Ausrichtung als Gesundheitsdorf, Aussteigerdorf, Kreativdorf, Digitaldorf, Kommunendorf, Biodorf oder das Ökologiedorf fokussieren. „Wenn Menschen mit breiter Brust nach außen gehen, strahlt das zudem nach innen. Für die Region stünden die Indikatoren gut. „Verzichten wir aufs Jammern. Schätzen wir die eigene Region!“

Resonanz-Tourismus als Heilmittel für Vereinsamung

Dem Resonanz-Tourismus gehöre die Zukunft. Dessen Prämisse sei die Mobilität als Normalzustand sowie das Bedürfnis nach Interaktion, Lebensqualität und Lebensstil. Genau diese Sehnsucht nach Persönlichkeit, nach dem Zwischenmenschlichen – miteinander in Resonanz zu kommen -, wirke als Heilmittel für die Vereinsamung einer hochgradig digitalisierten und vernetzten Generation. „Das Netz löst Verbindungsfragen, aber keine Beziehungsfragen.“ Und genau hier setzt die Region als erdendes Element ein. „Die Heimat ist nicht nur Ort und Tradition, sondern bringt auch etwa durch Vereine die Gewissheit der Verbundenheit mit sich.“ Im Zuge seines Vortrages behandelte Tristan Horx auch Megatrends wie Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Gerade letztere ermögliche die neuerliche Hinwendung zum ländlichen Raum durch digitale Vernetzung und mobiles Arbeiten.

Kultur Niederösterreich
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