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Vom alten Heimatmuseum zum neuen Begegnungsort

Foto: Regina Courtier
Die Zielgruppe
In Groß Enzersdorf ist es wie in vielen Gemeinden. Es gibt ein buntes Programm, das aber oft nur eine ganz bestimmte Zielgruppe anlockt. Andere fühlen sich nicht angesprochen oder werden bei der Programmplanung auch gar nicht erreicht.
Die Ergebnisse der Evaluierung des lokalen Kulturangebots flossen 2022 in ein Projekt im Rahmen des Viertelfestivals ein, das WandelCAFE. Direkt gegenüber des Rathauses, in einem leer stehenden ehemaligen Geschäftslokal, schafften es Doris Holler-Bruckner und Karin Neckamm, ihreszeichend die Powerful People, völlig andere Menschen als üblich anzulocken und zu begeistern.
Die Vorgehensweise
Gemeinsam kreative Ideen mit Schwerpunkt Nhachhaltigkeit umsetzen - das war das Ziel. Wie aber an die Menschen kommen? Doris und Karin fackelten nicht lange, sondern zogen, an den Haustüren klingelnd, durch den Ort - und die Katastralen. Auch wenn die Reaktionen der Menschen unterschiedlich ausfielen: der persönliche Kontakt, das direkte Gespräch, das Kennenlernen der Verantwortlichen (und damit das Verhindern eines Gefühls von "Da-Kenn-Ich-Keinen" sorgten dafür, dass ganz unterschiedliche Menschen auftauchten - und sich willkommen fühlten! Gan z nach dem Motto: "Jeder kann Teil der Vielfalt von Groß Enzersdorf sein!"
Zur Eröffnung sang der Freiheitschor, bestehend aus Ukrainerinnen und Weißrussinnen. Die Fotoausstellung "Lokale Orte der Klimakrise" sorgte für Diskussionsstoff. Die 1000x Vielfalt Fotowand wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zu "100 Jahre Niederösterreich" auch gleich für einen Umzugswagen beim Korso in Gänserndorf adaptiert.
Die Kontakte dieses Projektes des Viertelfestivals, gemeinsam mit den erarbeiteten Inhalten aus dem Workshops "Umland Wien" fließen un in die Gestaltung und das Rahmenprogramm des Museums ein.
Das Warum
In Groß Enzersdorf ist es schwierig, Zugezogenme von Hiesigen zu unterscheiden. Die Fluktuation ist groß - was viele Gründe hat: die unmittelbare Nähe zu Wien und die Möglichkeit, temporär aufs Land zu ziehen, große Arbeitgeber, bei denen viele nicht auf ewig beschäftigt sind, neue SIedlungen ... Groß Enzersdorf ist vielschichtig, vielfältig, bunt. Die Katastralgemeinden führen ein kulturell eigenständiges Eigenleben, das große Ganze zu sehen und zu finden, ist herausfordernd..Das war schon immer so, denn die Region musste sich aufgrund historischer Ereignisse (Belagerungen, Frontverläufe, EIngemeindung während des Nationalsozialismus, unabhängige Gemeinde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, Gemeindezusammenlegungen) immer wieder neu erfinden. Kultur ist deshalb für die Identitätsstiftung wesentlich.