Digitale Kompetenz ist nicht nur eine Altersfrage

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Auch Menschen, die kein Smartphone, kein Tablet und keinen Computer benutzen, müssen feststellen, dass viele Informationen ohne Internet nicht zugänglich sind und mehr und mehr Dienstleistungen nur online in Anspruch genommen werden können. Führt die Digitalisierung zur Diskriminierung von Menschen, die nicht die technischen Möglichkeiten und die „digitale Prägung“ jüngerer Generationen haben? Margarethe Tiesel beantwortete das in einem Fallbeispiel mit ja: „In meiner Heimat Graz gab es beispielsweise den Reparaturbonus nur über ein digitales Antragsformular. Meine ältere Nachbarin, die kein Internet hat, wäre hier von einer Leistung ausgeschlossen gewesen, die eigentlich allen zustehen sollte.“ Eine Problematik, in der auch Vera Gallistl-Kassing Handlungsbedarf sieht. Ebenso wie ein Zugang zur digitalen Welt jedem zustehen sollte, müsse auch die Ablehnung möglich sein, ohne aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden. „Es muss ein Recht auf ein analoges Leben, aber auch ein Recht auf digitale Teilhabe geben,“ so Gallistl-Kassing.

Den Druck, den die Rolle von Social Media gerade bei jüngeren Schauspielerinnen und Schauspielern auslösen, sah Margarethe Tiesel kritisch. Viele sehen sich verpflichtet digital omnipräsent zu sein. Aber auch positive Seiten konnte die 2019 für den Deutschen Filmpreis nominierte Mimin der Entwicklung abgewinnen. „Internationale Projekte seien in der Kommunikation nun deutlich praktischer zu handeln.“

Auch Vera Gallistl verwies auf positive Perspektiven, denen sie in ihrem Arbeitsfeld begegnet und nannte etwa das Beispiel einer Freundin, die sich bei einem Museumsbesuch die Führungen nun direkt aufs Hörgerät spielen lassen kann und so erstmals wieder wie früher an Führungen teilnimmt. Auch die Rolle von Weiterbildungs-Apps in der Demenzprävention würde immer wichtiger.

Die Thematik wurde im Anschluss in all ihren Facetten behandelt und regte auch im Anschluss innerhalb des Publikums im voll besetzten eumigMuseum in Wiener Neudorf zu Diskussionen an, wo Kultur.Region.Niederösterreich Geschäftsführer Martin Lammerhuber eine hochkarätige Schar an Gästen begrüßte. Bürgermeister Herbert Janschka, Vize-Bürgermeister Norman Pigisch, Gemeinderat Erhard Gredler und ORF-Journalistin Barbara Battisti fanden sich ebenso ein wie die treibenden Kräfte des eumigMuseums um Renate & Gus Seemann und Gerhard Pahr.

Das Kamingespräch wird am kommenden Mittwoch, 19.03. um 21.00 Uhr auf ORF Radio Niederösterreich ausgestrahlt. Die Kamingespräche sind eine Veranstaltungsreihe der Kultur.Region.Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem ORF Niederösterreich.

Die Kamingespräche sind eine Veranstaltungsreihe der Kultur.Region.Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem ORF Niederösterreich. Die Aufzeichnung wird am Mittwoch, 19. März 2025 um 21.00 Uhr auf ORF Radio Niederösterreich ausgestrahlt.

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