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Kulturverantwortliche fühlen sich durch Vernetzungstour bestärkt
117 Gemeinden hat die „Kultur braucht dich“-Vernetzungstour durch alle Bezirke Niederösterreichs erreicht und damit Kulturverantwortliche aus dem gesamten Bundesland an den gemeinsamen Tisch geholt. Diese Kulturverantwortlichen sind Mitglieder von Kulturausschüssen, Kulturamtsleiterinnen und -leiter sowie Kulturmandatarinnen und -mandatare, die in ihren Gemeinden Kulturarbeit leisten, fördern und begleiten. „Ihnen wollen wir mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn ihr Kulturverständnis und ihr Einsatz für das Geschehen in den Regionen ist unverzichtbar und von hohem Wert“, betont Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich.
Die Kultur.Region.Niederösterreich bemüht sich aktiv um diese Kulturverantwortlichen und hat ihnen im Rahmen der 20 Vernetzungstreffen Workshops in Aussicht gestellt, den Leitfaden für regionale Kulturarbeit und die Deklaration für Regionalkultur vorgestellt, aktiv zugehört sowie Raum für die Vernetzung untereinander geboten. Nach den Treffen in Museen, Wirtshäusern, Schlössern und anderen Kulturstätten fühlen sich Kulturverantwortliche bestärkt und sind einige Gemeinden bereits aktiv geworden: Durch die gemeinsame Diskussion über ein eigenes Kulturleitbild für die Gemeinde, Alleinstellungsmerkmale und Good-Practice-Beispiele angeregt, hat etwa die Gemeinde Atzenbrugg einen „Kultur braucht dich“-Workshop gebucht, weitere wird es in Bad Pirawarth, Tulbing und Muckendorf geben. In Eggenburg und Angern an der March sind Impulsvorträge geplant, bevor der Prozess und die dreiteilige Workshopreihe starten sollen. Andere Gemeinden haben Interesse bekundet, mit einem Kulturleitbild und einem neuen Team durchzustarten.
Dabei hat Sandra Paweronschitz, Prozessbegleiterin für regionale Kulturarbeit bei der Kultur.Region.Niederösterreich, die große Vielfalt der kulturellen Arbeit in den Regionen Niederösterreichs noch mehr schätzen gelernt: „Die Gemeinden sind in ihrer Kulturarbeit unterschiedlich. Das zeigt sich schon daran, wie das Kulturleben organisiert ist. Einige Gemeinden treten als Veranstalter auf, andere lagern einen Großteil an Kulturvereine aus. Bei vielen besteht die Kulturarbeit im klassischen Booking, andere sehen die unterschiedlichen Funktionen von Kultur und bedienen soziokulturelle Aspekte.“
Der Gemeinschaftsfaktor und die Stärkung der Identität sei allen wichtig – der Weg, wie man diese stärken kann, sehr unterschiedlich. Die Herausforderungen für Kulturverantwortliche seien dagegen ähnlich: „Es gibt einen Mangel an Begegnungsorten, immer weniger Wirtshäuser und Säle. Zahlreiche Akteurinnen und Akteure tun sich zudem schwer, der Jugend etwas zu bieten. Viele sind sich gar nicht bewusst, wie wichtig ihre Arbeit für den Ort ist und welch tragende gesellschaftspolitische Rolle sie eigentlich spielen.“
Austausch und Ideen beim Abschluss-Treffen, Rolle bei weiteren Vernetzungstreffen
Wie bei den 19 Treffen davor zeigten sich Kulturverantwortliche auch beim Tour-Abschluss im Schloss Orth verstanden und beflügelt: „Ich habe nicht genau gewusst, was das heute für eine Veranstaltung ist – aber es hat sich herausgestellt, dass es genau darum geht, was wir brauchen: Ideen, wie man das fehlende gemeinschaftliche Leben fördern und jemanden finden kann, der Verantwortung für die Gemeinschaft im Ort übernehmen möchte“, betont Marcheggs Stadtrat Bernhard Tucek. Und Gemeinderätin Alexandra Naxera aus Glinzendorf unterstrich: „Wir sind eine kleine Gemeinde mit wenigen kulturellen Aktivitäten. Heute hab ich aber eine ganze Seite voller Ideen aufgeschrieben: Was andere machen, welche Zugänge und Zielsetzungen man angehen könnte. Ganz toll war der persönliche Austausch. Grandios!“
Die Kulturverantwortlichen sind demnächst übrigens auch beim „Kulturgipfel in den Bezirken Amstetten bis Zwettl“ mit dabei. Diese bezirksweisen Vernetzungstreffen der Kultur.Region.Niederösterreich bringen ab April Akteurinnen und Akteure der regionalen Kulturarbeit zusammen.