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Starke Stimmen - starke Frauen

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„Man braucht Biss!“ – Monika Ballwein und Katharina Schick diskutierten in einer neuen Ausgabe der Kamingespräche über ihren Weg von der Musikschule auf die große Konzertbühne und wie man sich im Musikbusiness behauptet.

Kultur.Region.Niederösterreich Holdinggeschäftsführer Martin Lammerhuber eröffnete in Oberwölbling im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich ein neues Kamingespräch unter dem Titel „Starke Stimmen, Starke Frauen.

Musik bedeutet für Monika Ballwein „Lebenselixier“. Bereits mit 14 Jahren trat sie mit der Band „Cantores Dei“ auf und blickt auf eine Musikkarriere mit Auftritten in zahlreichen Bands, Soloprojekten und TV-Shows im In- und Ausland zurück. Bei mittlerweile über 400 CD-Produktionen arbeitete sie mit Musikerinnen und Musikern wie Reinhard Fendrich, Christina Stürmer, der Kelly Family oder Nina Hagen zusammen. Fünf Mal nahm sie am Eurovison Song Contest teil, viermal als Background-Sängerin und zuletzt als Vocalcoach und Mentorin für Conchita Wurst. Große Bekanntheit erlangte Monika Ballwein auch als Jury-Mitglied und Vocalcoach der TV-Castingshows Starmania und Popstars. Ihre langjährige Berufserfahrung im Bereich Gesangstechnik und Stimmbildung veranlasste sie 2004 zur Gründung einer eigenen Gesangsakademie.

Auch Katharina Schick ist Singer-Songwriterin und Pädagogin in Personalunion. Sie trat mit ihren beiden Schwestern Veronika und Christine zwanzig Jahre lang erfolgreich in der Kabarettband „Dornrosen“ auf. Als ausgebildete Jazzsängerin fühlt sie sich sowohl im Leadgesang, mehrstimmigen Singen und dem Songwriten zuhause. Mit dem aktuellen Projekt „Schick Sisters“ beschreitet sie nun neue musikalische Wege und sorgte zuletzt mit der Opus Band in der Oper Graz für Furore. Im Bezirk Baden betreibt Katharina Schick eine eigene Gesangs- und Musikpraxis und freut sich, ihre Erfahrung auf und hinter der Bühne an Einzelpersonen und Ensembles weiterzugeben.

Unter der Leitung von Michael Battisti erzählten die beiden Frauen auf Einladung von Kultur.Region.Niederösterreich und ORF Niederösterreich von ihrem Weg aus der Region auf die großen Bühnen der Welt. Aber was braucht es, um es in der harten Musikbranche zu schaffen? „Man braucht Biss, muss 24 Stunden am Tag für diesen einen Weg geben. Wenn man diesen Biss nicht hat, dann muss man das einsehen, aber wenn man ihn hat, dann hat man jede Chance der Welt.“ so Katharina Schick. Wie wichtig es dabei ist, Authentizität zu erhalten, strich Monika Ballwein heraus. „Man muss sich trauen, echt zu sein und authentisch zu bleiben.“  

Welche Rolle spielten regionale Musikschulen auf dem Weg der beiden Künstlerinnen? Für Monika Ballwein einen entscheidenden. Sie könne sich nicht vorstellen, dass sie die Karriere gemacht hätte, die sie hat, wenn ihr Musikschullehrer sie nicht als Jugendliche zu Cantores Dei geholt und ihr die Chance gegeben hätte, auf der Bühne gehört zu werden. Auch für Katharina Schick spielt die Förderung junger Talente eine zentrale Rolle. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, was Förderaktionen wie Wettbewerbe für junge Frauen bewirken können, deshalb schätze ich die Möglichkeiten, die wir hier in Niederösterreich haben.“ Das nahm Michael Battisti zum Stichwort um die aktuellen Zahlen zu nennen: Insgesamt werden an den niederösterreichischen Musikschulen rund 60.000 Schülerinnen und Schüler von 2.200 Lehrenden mit etwa 33.000 Wochenstunden betreut. Damit ist im Vergleich mit anderen Bundesländern die höchste Versorgungsdichte gegeben.

Die Förderung junger Talente ist auch ein wichtiger Teil der Coachings, die Monika Ballwein und Katharina Schick neben ihren Bühnenkarrieren in ihren jeweiligen Karrieren als Pädagoginnen ausüben. In ihrer Arbeit als Vocal-Coach sieht Monika Ballwein sich als Sparing-Partner, der gezielt nach Möglichkeiten sucht, Talente zu fördern. Katharina Schick strich besonders die Bedeutung der Förderung von Musikerinnen heraus, die sie unabhängig von Herkunft und Alter ermutigen möchte. „Es gibt viele ältere Männer, die noch als Musiker aktiv sind, aber wie viele Frauen stehen mit 70 noch auf der Bühne?“ so Schick. „Es braucht starke Frauen, die andere Menschen motivieren.“

Schließlich ging Moderator Michael Battisti auch kurz auf die Gefahren der künstlichen Intelligenz ein, die den Musikmarkt wie wir ihn kennen verändern wird. Während Monika Ballwein hier auf Gefahren in Hinblick auf Urheberrechtsverletzungen hinwies, gab Katharina Schick zu bedenken, dass es diese neuen digitalen Werkzeuge durchaus auch hilfreich sein können, wenn man sie verantwortungsvoll einsetzt.

Zum Abschluss gefragt, welchen Rat die beiden Ausnahmetalente jungen Musikerinnen und Musikern weitergeben würden, strich Monika Ballwein heraus, dass Fokus auf Zusammenarbeit wichtig sei, nicht Konkurrenzdenken. „Es ist für jeden Platz, weil jede Stimme individuell ist. Kein Mensch klingt so, wie der andere.“ so Ballwein. Katharina Schick konnte da nur zustimmen. „Wenn man miteinander singt, miteinander was auf die Füße stellt, kann man auch mehr bewegen.“

Unter den zahlreichen Gästen des Abends begrüßte Kultur.Region.Niederösterreich Holdinggeschäftsführer Martin Lammerhuber u.a. Ing. Peter Hießberger, Vizebürgermeister der Marktgemeinde Wölbling, Musikschulleiter Martin Fischer, Tamara Ofenauer-Haas, Geschäftsführerin des Musik & Kunst Schulen Management Niederösterreich, Franz Siedler, Vizebürgermeister der Gemeinde Statzendorf, Sophie Hromatka, Bundesweinkönigin  des Winzerhof Erber sowie den ehemaligen Vertriebschef der Niederösterreichischen Nachrichten Josef Höblinger. Die Kamingespräche sind eine Veranstaltungsreihe der Kultur.Region.Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem ORF Niederösterreich.

 

Kultur Niederösterreich
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