Kamingespräch über die Lust am Reisen

Seit Jahrhunderten machen sich Menschen auf den Weg, um in der Ferne Lösungen für nahe Probleme zu finden. Der Blick über den Tellerrand – geografisch wie gedanklich – hilft, neue Perspektiven zu gewinnen. „Gerade heute, in einer Zeit voller Krisen, globaler Beschleunigung und persönlicher Unsicherheiten, kann das bewusste Reisen ein Akt der Orientierung sein“, so Sepp Kaiser. Als er 1985 zu seiner zehnjährigen Weltreise aufbrach, die ihm einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde einbrachte, gab es kein Internet und keine Mobiltelefone. „Unser Internet waren die Herbergen und unser Social Media waren die Begegnungen.“

Ganz anders bei Claudia Hilmbauer, die aus einer Generation von digital natives kommt, aber gerade deshalb für ein bewussteres Reisen eintritt. „Wir müssen aufhören immer nur den Social Media Bildern hinterher zu hetzen und bewusster den Moment zu leben, anstatt Locations abzuhaken“, meint Hilmnauer. Für Sepp Kaiser traf das den Kern der Sache, denn es gäbe im Grunde drei Arten von Reisenden: „Die, die vor etwas davonlaufen, die, die etwas hinterherlaufen und die, die einfach nur genießen.“ Letztere hätten die Chance auf neue Perspektiven, die man nur auf der Reise findet. Apropos Perspektive: Kollmitzberg liegt am neuen Pilgerweg zwischen Maria Taferl und Sonntagberg und das Pilgern spielt im Leben von Claudia Hilmbauer eine entscheidende Rolle. „Es geht nicht darum, wo wir ankommen, es geht darum, was auf dem Weg dahin passiert“, so die Reisejournalistin.

Unter den zahlreich erschienenen Gästen in der ALL arts Galerie in Kollmitzberg begrüßte Kultur.Region.Niederösterreich Holding-Geschäftsführer Martin Lammerhuber neben den Galeriebesitzern Angela und Gerhard Mursch-Edlmayr auch Josef Frühwirth, Vizebürgermeister von Ardagger.